
Cicolupo is a swiss art company whose three founding members, Pascal Martinoli, Filip Wolfensberger and Joel Lobsiger Vargas, emerge from very different fields of expertise and cultural backgrounds. They founded Cicolupo in spring 2010, after having done different works together, and have since then realized numerous projects and organized a range of events in Zurich, Basel and Berlin. Joel started his own projects in the Philippines in 2014. Pascal and Filip are still working on Cicolupo projects in Basel.
Cicolupo combines its members skills and develops an own, contemporary kind of expression, profiting from experiences in a large variety of fields; such as painting, illustration, comics, photography, sculpture, installation, theater, puppeteering, acrobatics, dance, music, design, animation, film and event organization.
Über die Gründer
Pascal Martinoli, Filip Wolfensberger und Joel Lobsiger, drei junge Männer Anfang 30 aus Basel, befreundeten sich bereits als Jugendliche. Alle drei wählten einen künstlerischen Werdegang: Wolfensberger und Lobsiger arbeiteten die ersten paar Jahre nach der künstlerisch-gestalterischen Ausbildung als Werklehrer. Martinoli bildete sich in der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin zum darstellenden Künstler in den Bereichen Puppenspiel, Schauspiel, Tanz und Performance aus. In der bildenden Kunst spezialisierte sich Martinoli auf Holzbildhauerei. Joel Lobsiger konzentrierte sich auf die Malerei, während sich Filip Wolfensberger in Richtung Graphik und visuelle Kommunikation bewegte.
Über die Gruppe
Aus diesen drei so unterschiedlich scheinenden Kunstrichtungen formte sich 2010 die Künstlergruppe Cicolupo. Eigentlich spricht man Cicolupo phonetisch „Tschitscholupo“ aus. Sowohl Pascal Martinoli wie auch Joel Lobsiger wurden als Kinder „Cicio“ gerufen, „Lupo“ heisst Wolf auf Italienisch und verweist auf Filip Wolfensberger. Aus ästhetischen Gründen beschlossen die drei Gründer jedoch, sich auf Cicolupo festzulegen. 2014 wanderte Joel Lobsiger in die Philippinen aus, so dass Pascal Martinoli und Filip Wolfensberger nun den Kern der Gruppe bilden. Zwischendurch engagieren die beiden befreundete Künstlerinnen und Künstler, die, je nach Projektaufwand oder erforderlicher Technik-Skills, bei Cicolupo-Aufträgen mitwirken. Nebst ihrer Tätigkeit in der Gruppe verfolgen alle Beteiligten ihre eigene künstlerische Laufbahn. Wolfensberger arbeitet zudem als Art Director in einer Basler Werbeagentur. Der Vorteil des Kollektivs liegt für Wolfensberger und Martinoli klar auf der Hand: „Wir zehren von unseren gegenseitigen Stärken, indem wir konstant voneinander lernen. Diese technische und ideelle Bereicherung befruchtet auch unser persönliches Schaffen.“ Ausserdem haben die beiden Raum zum Experimentieren. Sie müssen sich nicht auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen, die kommerziell vielleicht interessant sei, eine Weiterentwicklung jedoch behindern könnte. Innerhalb von Cicolupo haben die Mitglieder die Möglichkeit, sich frei zu entfalten, ohne ihre individuelle Künstleridentität zu gefährden.
Über die Arbeit
Einige Arbeiten erinnern an die Kunst der Dadaisten, andere an jene der Nouveaux Réalistes, allen voran an die kinetischen Werke von Jean Tinguely. Wie der berühmte, eng mit Basel verknüpfte Künstler verwendet auch Cicolupo Altmetall, das sie – nicht immer günstig – von Schrottplätzen beziehen. Auf diese Art und Weise schuf die Gruppe bereits einige monumentale Werke wie beispielsweise einen zwei auf fünf Meter grossen Elefanten, erbaut aus allen möglichen und unmöglichen Metallteilen. Heute steht der Koloss bei Thommen Recycling in Kaiseraugst. Das Unternehmen mutierte in der Zwischenzeit sozusagen zu Cicolupos „Schrottsponsor“. Die Künstlergruppe schweisste auch schon eine Nashornplastik, kurz Rhino, zusammen oder kreierte einen Haifisch für einen Nachtclub. Doch man sollte Cicolupo nicht nur mit dem Thema Tier assoziieren, so konstruierte die Gruppe für das Cyclope Spektakel beispielsweise eine mit Feuer durchwirkte monumentale Kugelbahn. Das Spektakel nimmt auf den 22,5 Meter hohen Zyklopenkopf Bezug, der von Tinguely und dessen Künstlerfreunden über Jahrzehnte im Wald der Armen in Milly-la-Forêt in der Nähe von Paris errichtet wurde.
Ein weiteres Motiv, das von Cicolupo aufgegriffen wird, ist das Aufeinandertreffen von Natur und Kultur. Die betreffenden Plastiken sind mit „Anima“ (Seele) betitelt. Die Kernstücke dieser Kunstseelen bestehen aus organisch geformten Holzskulpturen, darum herum sind meist kreisartig angeordnete Metallkonstrukte. Die Holzkörper, Synonym für die Natur, wirken äusserst verletzlich. Man hat den Eindruck, die Metallscharniere – Kultur, oder künstlich Erstelltes symbolisierend – hielten sie gefangen. Trotz des hohen Abstraktionsgehalts dieser Werke gelingt es den Künstlern, dem Betrachtenden Emotionen abzuverlangen.
Judith Opferkuch, Basler Zeitung, Januar 2016